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Russland zögert II

Von Israel Shamir (Moskau -Tel Aviv)

 

Während Israel und die USA Sanktionen für den Iran fordern, rollt die Welt widerwillig weiter zur nächsten Kriegsrunde. Unter den Großmächten ist England diejenige, die Washingtons Befehlen folgt, Deutschland ist gegenüber den Juden unfähig "Nein" zu sagen, indessen Frankreich im Begriff ist, den pro-amerikanischsten Präsidenten seiner Geschichte zu wählen: Nicolas Sarkozy. China zeigt Widerwillen sich zu involvieren, gemunkelt wird allerdings, es gehe insoweit konform, so lange Sanktionen Öl und Gas ausschließen. Russland scheint wegen eigener interner Gründe eine einsame Stimme für den Frieden in Nahost zu sein.

Vor wenigen Tagen rief Präsident Putin Premierminister Olmert an und fragte ihn, ob Israel im Sinn habe, den Weg des Kreuzritter-Königreichs der Vernichtung und Vergessenheit einzuschlagen, anstatt mit seinen Nachbarn eine Vereinbarung zu treffen? Olmert war schockiert: Niemand wagte, so mit ihm zu sprechen. Die Führungspersonen europäischer und amerikanischer Regierungen standen gewöhnlich stramm und verkündeten ihre Unterstützung für Israels Recht sich zu verteidigen. Gleicherweise rücksichtsvoll gegenüber Israel waren die Russen seit 1991, dessen letzter Botschafter in Tel Aviv, Herr Bovin, häufig dahingehend verwechselt wurde, israelischer Botschafter in Russland zu sein.

Als Russland begann, sich nach der Katastroika zu behaupten und russische Politiker in Führungspositionen wieder bescheidene Vorschläge in bezug auf Nahost ausbreiteten, verstand Israel dies als eine Beleidigung. "Dieses geschlagene Land sollte uns niemals Ratschläge erteilen", schnaubte Shimon Peres in einer Direktübertragung im Rundfunk. Russland jedoch fuhr fort, Kräfte zu sammeln und Russen wurden wieder aktive Teilnehmer im [politischen] Prozess. Der jüngste Besuch des russischen Außenministers Herrn Lavrovs in Damaskus und Tel Aviv, war erneut Ausdruck dessen. Lavrov versuchte die israelische Führung davon zu überzeugen, das Vorhaben von Sanktionen gegen den Iran aufzugeben. "Ein von Zwangsstrafmaßnahmen gebeutelter Iran wird sich isoliert und bedroht empfinden und wird aus dem NPT (Non-Proliferation Treaty) austreten. Sanktionen werden zu Krieg führen", erklärte Lavrov, doch israelische Funktionäre hatten nichts gegen den Krieg, sie beharrten auf Sanktionen. Daraufhin zogen die Russen ihren Antrag für ein neues internationales Treffen für den Nahen Osten hervor: Madrid-2. Dieser Einfall findet seitens der arabischen Staaten Unterstützung, Israel jedoch lehnte auch diese Idee ab. Israel - so scheint es - marschiert auf den Krieg los und hält diesen unvermeidlich.

Dieser Spürsinn der Unvermeidlichkeit hat viel mit der US-Politik zu tun. Die Entwirrung des 11. September-Geheimnis' in den USA, könnte die Bush-Regierung dazu veranlassen, ihre Kriegspläne anzutreiben. Zum ersten Mal seit 2001 berichteten die etablierten Medien in den USA über "Verschwörungstheorien" und räumten ein, daß mehr als ein Drittel der amerikanischen Bevölkerung der Ansicht ist, die US-Regierung sei [bei den Anschlägen am 11. 9.] involviert gewesen. Bedeutende europäische Zeitschriften folgten diesem Weg in ihrer Berichterstattung. Obwohl in den offiziellen Berichten viele kleine und große fehlerhafte Details vorliegen, liegt der Hauptgrund des öffentlichen Zweifels anderswo: Wenn einige grausame und schonungslose muslimische Terroristen den Angriff vom 11. September verübten, warum haben sie anschließend versagt, Ähnliches zu wiederholen? Lächerliche Versuche einen "Anschlag mit Flüssigbomben" vorzuführen als quasi neuen 11. September, haben das öffentliche Vertrauen weiter unterminiert. Bush mag der Ansicht sein, daß ein Krieg mit dem Iran die einzige Möglichkeit ist, einem Prozess zu entgehen.

Es gibt hartgesottene russische Experten, die nichts gegen den kommenden Krieg einzuwenden haben. Ihrer Ansicht nach wird die Involvierung der USA im Iran den eigenen russischen Mißerfolg in Afghanistan wiederspiegeln. Wenn Vietnam "festgefahren" war, und sie im Irak "in der Patsche sitzen", muß erst ein neuer Begriff für den Iran erfunden werden. Der Preis für Öl wird auf $200 das Faß hochschnellen - hoch genug, jeden Lokus im ölproduzierenden Rußland zu vergolden, wie Marx voraussagte. Der Angriff auf den Iran, wird Amerika zerschlagen -- was soll's? Warum sollten wir versuchen, dies aufzuhalten, so die Experten.

Putin hat jedoch einen schwerwiegenden Grund den Krieg zu entschärfen, denn der zionistische Komplott, interreligiösen Konflikt zu schüren, dürfte Russland untergraben. Die Wurzeln dieses Komplotts können in der Übergangsperiode der Sowjetunion zum Nach-Sowjet-Russland gefunden werden, als sich eine junge und frische israelische Lobby in Moskau formierte. Ihre Mitglieder waren Unterstüzter des freien Markts, der Demokratie, des Neo-Liberalismus' und der Privatisierung. Unterstützung für Israel war ein Erkennungszeichen für die Fügsamkeit westlicher Wünsche. Während einfache Russen das Ableben der Sowjetunion bedauerten, unterstützten russische Juden, zusammen mit den mobilen, nach oben strebenden Russen die Wirtschaftsreformen und begrüßten die Unterdrückung des 1991 und 1993 demokratisch gewählten Parlaments. [1] Diese nachdrücklichen Pro-Markt Einflüsse nahmen die Medien ein, da genau wie im Westen, die Juden einen Großteil der Medien und deren Redakteure besitzen, als auch die Großbanken und kapitalistischen Unternehmen. Obwohl sie [die russischen Juden] nicht etwa besessene Zionisten sind, hegen sie dennoch ein warmes Gefühl für Israel. Für diese Juden ist Israel kein Staat, um dem mythischen Antisemitismus zu entkommen, vielmehr ein Ort, der Kriminalpolizei zu entfliehen, wie es so viele jüdischen Betrüger aus den USA, Frankreich, England und Russland taten.

Pro-israelische Kräfte leisteten erfolgreich einem Konflikt zwischen Christen und den Muselmanen Vorschub, in der Absicht, Russen in die antimoslemische "weiße" Front zu integrieren. Die im Besitz der Juden gleichgeschalteten Medien, importieren antimoslemischen Diskurs en gros. Obwohl dies den Russen fremd war, die es gewohnt sind, mit moslemischen Tartaren zu leben, gelang es den Medien ihr Gemüt zu vergiften. Tschetschenien war der Schlüssel zu dieser Entwicklung, großzügig unterstützt von dem jüdischen Oberbonzen Berezovsky, haben Tschetschen-Kämpfer durch ihre terroristischen Handlungen antimuslimische Empfindungen durchgesetzt. "Gaza ist unser Tschetschenien", sagten israelische Abgesandte, obwohl Tschetschen (im Gegensatz zu den Palästinensern im Gazastreifen) alle zivilen und politischen Rechte russischer Bürger besaßen.

Während dieser Zeit sind hunderttausende Tschetschen und andere moslemische Volksgruppen in nördliche russische Städte abgewandert, wo sie - im Gegensatz zu Europa - wirtschaftlich sehr erfolgreich waren und beträchtlichen Neid unter der einheimischen Bevölkerung hervorriefen. Der kürzlich stattgefundene Aufruhr resultierte aus diesem Erfolg. Einwanderung ist eine heikle Angelegenheit und im Großen und Ganzen ist diese etwas Gutes für die Zionisten, ob in Europa oder in Russland. Die russischen Nationalisten eines LePen (und schlimmer) schlossen Freundschaft mit Israel und dem Zionismus. Sie unterstützten Israels Kampf gegen die Muselmanen und hoffen dabei, daß die Juden nach Israel abwandern (es ist hinfällig zu bemerken, daß sich dieses Hirngespinst nicht realisieren wird, nachdem monatlich tausende russische Juden in das florierende Russland zurückziehen). Führungskräfte des russisch-jüdischen Kongress' sollen enorme Geldsummen an diese rassistischen Organisationen überwiesen haben, um sie gegen die Muselmanen einzusetzen.

Infolgedessen ist Putins Regierung eingeklammert einerseits zwischen pro-westlichen Liberalen und deren Sympathien zu Israel auf der "linken", und den 'weißen' Nationalisten, die gegen den Zufluß muslimischerer Einwanderer protestieren und den antimuslimischen Fanatismus von Tel-Aviv unterstützen. Dieser Schraubstock gefährdet den Zusammenhalt des Landes, da nicht nur der nördliche Kaukasus, sondern auch Tatarstan wegbrechen könnten. Im Gegensatz zu Europa, hat Russland nicht nur moslemische Einwanderer, sondern auch eine markante, eingeborene muslimische Minderheit. Der Erhalt Russlands, hängt davon ab, die antimuslimische Tendenz abzuwehren, sonst wird das Land verwüstet und in kriegerische Lehen zersplittert. Deshalb stellt sich Putins Regierung gegen den Konflikt des zivilisatorischen Paradigmas.

Aber ist dies genug? Die Juden, bzw. die organisierte Judenheit, ist definitiv daran interessiert, Krieg zwischen Christen und Muslimen zu fördern. Deren mächtige Medienmaschine produzierte unlängst die Satanischen Bilder, die an jeden Moslem geliefert wurden. Und neuerdings haben die Juden der Rede des Papstes große Öffentlichkeit gewährt, während das pro-zionistische Pakistan die muslimische Meinung kolportierte. Das ist nicht die erste direkte Einmischung des pakistanischen Herrschers, den zionistischen Plänen auf die Sprünge zu helfen: Vor einigen Wochen hat der pakistanische Geheimdienst, die Unterstützung des "Flüssigbomben Anschlags" begünstigt, was inzwischen komplett diskreditiert wurde. (Kein anderer als Leutnant-Major (a.D.) Nigel Wylde, ehemaliger britischer Nachrichtenoffizier, Empfänger des "Gallantry" Preises ihrer königlichen Majestät für sein Kommando des Geschützes zur Vernichtung explosiver Waffen, deutete an, daß die Geschichte der Regierung und Polizei über besagten "terroristischen Anschlag", nichts weiter sei, als ein "Muster der Lügen und des Betrugs".)

Auch sind sie [die Juden] mit der Berichterstattung der Medien mitnichten zufrieden: Amira Haas, die couragierte Haaretz Reporterin in der Westbank, hat den israelischen Geheimdienst indirekt für die Angriffe und Brandstiftungen der Kirchen in Nablus, Tubas und anderen palästinensischen Städten angeklagt. Unser amerikanischer Korrespondent, Tom Mysiewicz schrieb: "Es ist offensichtlich nur eine weitere Anstrengung, einen Krieg gegenseitiger Ausrottung zwischen der christlichen und islamischen Welt zu entfachen." Und unser französischer Freund Xavier Lavaud erklärt: " Das Ziel der Zionisten war es, die jüngsten Anschuldigungen des Patriarchen von Jerusalem gegen die Zionisten zu verschleiern, die einen Satz des Papstes aus seinem Kontext gerissen haben." Obwohl der Kommentar des Papstes bedauerlich ist, sollten wir eher unsere Zeit dafür verwenden, die Situation zu entschärfen, als das Oberhaupt der katholischen Kirche zu beschuldigen, der von den Feinden der Kirche, sowie denen von Christus bedrängt ist. Der Krieg kann aufgehalten werden, aber es bedarf unserer zwingenden, gemeinsamen Anstrengung.

 

Übersetzung von Hanne Pfiz-Soderstrom

 


[1] Über 50% der Juden (im Gegensatz zu 13% der Russen) unterstützten den pro-westlichen Coup von Präsident Yeltsin. 1995 wählten 81% der Juden pro-westliche Parteien und nur 3% [wählten] die Kommunisten (im Gegensatz zu 46% der Russen) laut Veröffentlichung der jüdischen Soziologin Dr. Ryvkina in ihrem Buch Jews in Post-Soviet Russia (1996). Die Abweichung in den darauffolgenden Wahlkampagnen war sogar noch beachtlicher.

 

Quelle: http://www.israelshamir.com/English/Eng2.htm12:49 23.09.2006

 

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